<![CDATA[Praxis für klassische Homöopathie - Katharina Gassmann-Muggli - Blog]]>Mon, 01 Sep 2025 14:31:20 +0200Weebly<![CDATA[Leontopodium nivale -das alpine Edelweiss]]>Mon, 04 Aug 2025 06:00:00 GMThttp://www.homoeopathie-kilchberg.ch/blog/leontopodium-nivale-das-alpine-edelweiss
Von Michael Schmid - Selbst fotografiert, CC BY-SA 2.0 at, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=227446
alpines Edelweiss
Das Edelweiss ist eine der bekanntesten und symbolträchtigsten Alpenblumen und unsere Nationalblume!
Wie könnte es also anders sein, als an unserem schweizerischen Nationalfeiertag am 1. August einen Blog über das Edelweiss zu schreiben.
Hast Du es schon mal verschrieben? 
Ich nicht - also ist es höchste Zeit, dass wir uns diese spannende Arznei genauer anschauen.
Das Edelweiss zählt zu den Asteraceae (Compositae)
Leontopodium-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Sie wachsen aufrecht bis kriechend und erreichen je nach Art Wuchshöhen von 5 bis 40 Zentimetern. Bei vielen Arten sind viele Pflanzenteile weiß-wollig behaart.
Das Alpen-Edelweiß ist nach der letzten eiszeitlichen Kaltzeit aus den Hochsteppen Zentralasiens in die Alpen „eingewandert“. Damals waren die Alpen vegetationsfrei und steppenähnlich, denn der Eispanzer, der die meisten Berge bedeckt hatte, war gerade erst abgeschmolzen. Verwandte des Alpen-Edelweißes kommen in hochgelegenen Steppengebieten Innerasiens und in Ostasien vor.

Schlüsselworte
Wie erwähnt gehört das Edelweiss zu den Asteraceae bzw. Compositae.
So loht es sich, einen Blick auf die allgemeinen Schlüsselwörter nach Sankaran über diese Gruppe zu werfen. Es sind nur jene Schlüsselwörter genannt, die mit Rubriken bzw. der Arzneimittelprüfung des Edelweisses korrespondieren.
Schlüsselwörter der Empfindungen:
  • Schock,
  • Dumpfer oder klopfender Schmerz
  • Aufprall, erschlagen, kollidieren, zusammenstossen
  • beleidigend, beleidigt, empört, entrüstet
  • falsch einschätzen, Schaden, Gefahr, Beleidigung, gering, putzen
  • Abneigung berührt zu werden, zu etwas oder jemanden hinbewegen, etwas oder jemanden zu erreichen, den Anforderungen genügen, annähern, näher rücken, in Reichweite kommen, näherkommen,
Schlüsselwörter der passiven Reaktion:
  • dumpf, intensiv, stumpf, benommen,
  • unempfindlich, ruhig, gelassen, müde, schlapp
Schlüsselwörter der Kompensation:
  • abwehren, kann alles ertragen.

Arzneimittelbild
Gemäss Scholten handelt es sich bei Menschen die das alpine Edelweiss konstitutionell benötigen um Einzelgänger. Sie wollen sich selbst beweisen, dass sie große Dinge, ohne die Hilfe von anderen erreichen können. Sie haben große Kraft und Ausdauer, um Dinge zu erreichen, aber sie wollen es der Außenwelt nicht zeigen. Sie können wie Bergsteiger sein, die aus einem Hubschrauber auf dem höchsten Gipfel eines Berges springen. Sie gehen gerne in extreme Bedingung, in denen niemanden sieht, was sie tun. Es genügt ihnen, dass sie wissen, dass sie großartig sind, wenn sie ihr Ziel erreicht haben. Wenn andere versuchen, sie zu beeinflussen, distanzieren sie sich einfach und gehen ihren eigenen Weg.

Körperliche Beschwerden können sein
  • Sinusiden
  • Heuschnupfen
  • Leberprobleme

Empfindungen bzw. Delutions
  • Als ob unter einer dicken Decke oder Bettdecke.
  • Als ob von der Welt getrennt.
  • Der Kopf, Körperteile oder Körper sei vergrössert.
  • Körper oder Körperteile seinen geschrumpft.
  • Als ob sie keinen Schutz, keine Abwehr hätten.

Volksheilkunde und anthroposophische Medizin
In der Volksheilkunde wurde das Edelweiss von je her als Urtinktur oder Tee gegen Bauchschmerzen, Durchfall und Dysenterie verwendet. In Honig und Milch gesotten kam sie gegen Angina und Bronchitis zum Einsatz. Getrocknet wurde damit auch geräuchert um Krankheiten und «Böse Geister» zu vertreiben. Ferner wurde aus den Silbersternen eine Salbe gegen rheumatische Schmerzen hergestellt – solche gibt es auch heute noch und schaut man ins Internet findet man ganze Pflegelinien aus dem Edelweiss.

Rudolf Steiner, der die anthroposophische Medizin geprägt hat, hat die Pflanze als Heilmittel bei Otosklerose (Mittelohrsklerose) angegeben. Bei der Otosklerose greifen Verhärtungs-, Erstarrungs- und Degenerationsprozesse die Labyrinthkapsel, das Cortisches Organ und den Hörnerv an.

Werfen wir einen Blick auf die Rubriken im Repertorium, korrespondieren die Angaben der Volksheilkunde (Magen-Darm, Pulmonal) als auch die von Rudolf Steiner genannten Pathologien rund ums Ohr mit den homöopathischen Themen.
Hier eine Auswahl der Rubriken rund um die Ohren:
  • Ohren; SCHMERZ; lanzinierender; links
  • Ohren; SCHMERZ; dumpfer; links
  • Ohren; HAUTAUSSCHLÄGE; nässende
  • Ohren; HAUTAUSSCHLÄGE; abblätternde, schorfige; dicke, nässende
  • Ohren; HAUTAUSSCHLÄGE; Krusten
  • Ohren; HAUTAUSSCHLÄGE; schuppige; Gehörgang, abgeschilfertem Epithel, mit
  • Ohren; HAUTAUSSCHLÄGE; Gehörgang, äußerer
  • Hören; SAUSEN, Brausen, Tosen; Übelkeit, mit
  • Hören; SAUSEN, Brausen, Tosen; morgens
Meine Freundin Helvetia
Helvetia wurde erstmals im 17. Jahrhundert als Frauengestalt und Identifikationsfigur für die Eidgenossenschaft erwähnt:
  • Zuerst 1642 als rein geografisch zu verstehende Figur in der Topographia Helvetiae von Matthäus Merian d. Ä.
  • 1672 als politisch zu verstehende Bühnenfigur in Johann Caspar Weissenbachs Stück Eydtgenossisch Contrafeth Auff- und Abnemmender Jungfrawen Helvetiae.
Von Andreas Faessler - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=62332886
Helvetia, Gemälde von Arnold Böcklin um 1891
Er und mehrere Künstler, die gleichzeitig Helvetia bildlich darstellten, schufen eine neue Identifikationsfigur für die Einheit der Eidgenossenschaft in Zeiten der Entzweiung vor allem durch konfessionelle Streitigkeiten.
Sind wir aktuell nicht auch ein bisschen in Zeiten der Entzweiung?
Wie auch immer, wir können es nur im kleinen Verändern. Vielleicht berührt dich die verletzliche und zugleiche starke Helvetia hier auf dem Bild illustriert von Böcklin ebenso wie mich. In diesem Sinne zum 1. August...
Heil Dir meine liebe Helvetia! Vielleicht wäre das alpine Edelweiss Dein Konstitutionsmittel gewesen!
In diesen ganzen politischen Verwicklungen, die wir zurzeit durchleben, dürfen wir ab und zu auch stolz Dir und somit unserem Nationalstolz gedenken.

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<![CDATA[Das Arzneimittelbild Musca domestica (Stubenfliege)]]>Mon, 28 Jul 2025 06:00:00 GMThttp://www.homoeopathie-kilchberg.ch/blog/das-arzneimittelbild-musca-domestica-stubenfliege
das Arzneimittelbild Musca domestica (Stubenfliege)
© sanek10
Von Fliegen umschwirrt sass ich heute auf dem Balkon und habe über das Arzneimittelbild Musca domestica (Stubenfliege) nachgedacht.
Fliegen umschwirren uns täglich, ohne dass wir gross über sie nachdenken – zumindest ich nicht. Befasst man sich etwas mit ihnen, kommen jedoch erstaunliche Fakten zutage!

Wusstest Du, dass Musca domestica…
  • …überall auf der Welt ausser in Wüsten, Polarregionen und hochalpinen Landschaften vorkommen?
  • …mit einer Geschwindigkeit von ca. 3 Metern pro Sekunde flieg und dabei bis zu 330-mal pro Sekunde mit den Flügeln schlägt?
  • …ihre Idealtemperatur bei 20-25ºC. liegt und sie in eine Starre bei Temperaturen unter 15ºC verfallen?
Weitere Fakten
  • Das Weibchen legt Eier in faulenden Stoffen und Exkrementen ab; die Larven schlüpfen nach 12-24 Std..
  • Die Larven ernähren sich dann von dem organischen Material, auf welchem sie geschlüpft sind.
  • Nach zwei Häutungen verpuppen sie sich und durchlaufen eine Metamorphose zu Fliegen, die nach 3-8 Tagen schlüpfen.
  • Bereits nach weiteren 3 Tagen sind sie geschlechtsreif und paarungsbereit; unter optimalen
  • Eine Fliege lebt nur wenige Wochen, ausser jenen Exemplaren, die in eine Winterstarre verfallen.
Konstitutionelles Hauptthema ist das Gefühl, keinen Erfolg im Leben zu haben. Das Gefühl, anderen zu helfen, aber das nicht erwidert zu bekommen. Die Dinge nicht loszulassen, aber es auch nicht zu lösen. «Ich muss immer den Dreck anderer Leute schlucken.» Patienten, die dieses Mittel benötigen, haben grosse Zweifel an sich und fühlen sich minderwertig.

Homöopathische Themen gemäss Peter Fraser
  • Sie fühlen sich von Kot, Schmutz, Abfall, Unrat umgeben und reagieren mit Überempfindlichkeit und Ekel.
  • Alles ist „beschissen“.
  • Sie fühlen sich in zwischenmenschlichen Beziehungen, als ob sie den Mülleimer für andere spielen.
  • Bleiben trotz Bemühungen gefangen in korrupter und schmutziger Welt.
  • Billige Sexualität, Prostitution, Pornographie können Thema sein
  • Viele träumen vom Wasser, was ein sehr häufiges Symptom ist.

Körperlich können folgende Beschwerden das Thema sein
  • Herpesausschläge
  • Störungen des Magen-Darm-Traktes wie Malabsorption, Diarrhoe
  • Inkontinenz oder Nicht-Sauber-Werden bei Kindern
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<![CDATA[Stimulantien als homöopathische Arzneimittel?]]>Mon, 21 Jul 2025 06:00:00 GMThttp://www.homoeopathie-kilchberg.ch/blog/stimulantien-als-homoeopathische-arzneimittel
Aufgeschnittene Cacao-Bohne
© Chuckwalla
Stimulantien als homöopathische Arzneimittel? Was bedeutet nun das schon wieder?
In der systematischen Homöopathie bedienen wir uns der Naturreiche und Untergruppen. Wir ordnen Patientenfälle dort ein und suchen dann innerhalb dieser Gruppe das spezifische Heilmittel.
In der Regel orientieren sich diese Untergruppen streng an den botanischen, zoologischen oder chemischen Regeln. 
Gewisse Mittel können wir aber zusätzlich in weitere Gruppen einteilen, da sie bestimmte Merkmale teilen.
So zum Beispiel im botanischen Bereich erkennen wir Gemeinsamkeiten bei den Bäumen, welche selbstredend aus verschiedenen Pflanzenfamilien stammen können oder im zoologischen Bereich Tiere, die aus dem Wasser stammen und somit gemeinsame Themen haben wie: sich gleiten lassen, Wasser, sinken oder schwerelos sein.
Einer dieser «Spezial-Gruppen» aus dem Pflanzenreich sind die sogenannten Stimulantien, welche unter anderen folgenden Mittel beinhalt:
  • Cacao / Chocolate
  • Coffea cruda / Coffea tosta
  • Ginseng
  • Kola
  • Guaranà
  • Thea sinensis
Früchte des Kaffee-Baumes
© Justinite
Es ist unverkennbar, dass es sich um Dinge handelt, mit denen wir uns mehr oder weniger täglich selber stimulieren. Vielleicht weil wir diese Lebensmittel gerne mögen, vielleicht aber auch, weil wir das homöopathische Prinzip unbewusst täglich leben und uns damit selber heilen.

Folgende Themen haben diese Mittel gemeinsam
Es kann sich um Menschen handeln, denen es nie erlaubt war, «richtig» Kind zu sein. Die in einer Familienatmosphäre der Anspannung und des Ehrgeizes aufgewachsen sind.
Situationen können sein:
  • Eltern spielen wenig mit dem Kind, haben keine Zeit, lassen sich nicht wirklich ein
  • Eltern fördern zu sehr, überstimulieren, überfordern, machen Druck
  • Eltern fordern, dass das Kind altersunangemessen funktioniert, dass es Aufgaben übernimmt
Diese Patienten haben gelernt früh selbständig zu sein und ihr Leben selbst zu organisieren. Es handelt sich um Menschen, die wir im homöopathischen Denken als «carcinotisch» einordnen würden. Sie erwarten keine Hilfe und haben das Gefühl, es alleine schaffen zu müssen. Es sind intellektuelle Personen und Kopfmenschen.
Empfindungen können sein:
  • als ob zu viel Energie im Kopf wäre
  • hochsensitiv für alle Eindrücke
  • unerträgliche Schmerzen
  • übererregt von Stimulantien
  • hochempfindlich auf Medikamente

Weitere Themen
  • Rollenumkehr: stützt Eltern(teil) bei Schicksalsschlägen statt umgekehrt
  • empfindliche Haut, wollen weiche Kleider ohne Nähte (v.a. Coff.)
  • viele Symptome im Bereich der Sinnesorgane
  • Entspannung fehlt, kein Platz für Freude
  • spricht mit hoher Kieferspannung, Zähneknirschen
  • unruhiger Schlaf, Schlaflosigkeit, braucht wenig Schlaf, schnell hellwach
  • Verl. n. Stimulantien, Medikamenten, aber nicht nach Alkohol (macht müde)
  • Angst, es könnte etwas passieren, ich könnte etwas falsch machen

Körpersymptome
  • Kopfschmerz bei Erregung, bei Fieber
  • Nasenbluten
  • Zahnungsprobleme
  • Sodbrennen
  • berührungsempfindlicher Solarplexus
  • häufiger, starker Harndrang
  • Herzklopfen bei Ruhe
  • Tendenz zu Ohnmachten, z.B. bei Schmerz
  • Tendenz zu Hypoglykämien

Ein kurzer Gedanke zu jedem der einzelnen Stimulantien
Damit ist noch keine Verschreibung gemacht, aber es zeigt, wie Nahe sich diese Mittel sind und warum sie in dieser Sondergruppe zusammengehören.
  • Cacao – Ich gebe vergeblich mein Bestes.
  • Chocolate – Ich sehne mich nach dem verlorenen Zuhause.
  • Coffea cruda – Ich bin hellwach und meine Sinne sind scharf.
  • Coffea tosta – Ich habe unerträgliche Angst um meine Familie
  • Ginseng – Ich suche nach Ruhe.
  • Kola – Ich bin fremd in meinem eigenen zuhause.
  • Guaranà – Ich habe meine Kindheit nicht verdaut.
  • Thea sinensis – Ich leide an einem unverarbeiteten, unerwarteten Todesfall in Familiengeschichte.
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<![CDATA[Gas-Arzneimittel in Kinderfällen]]>Mon, 14 Jul 2025 14:52:40 GMThttp://www.homoeopathie-kilchberg.ch/blog/gas-arzneimittel-in-kinderfaellen
Homöopathische Gasarzneimittel in Kinderfällen
© Myriams-Fotos
In Kinder-Fällen ist unser Können im homöopathischen Alltag besonders gefordert. Denn in unserer Sprechstunde konsultieren uns auch Kinder, die in kein Schema passen und von ihrem konstitutionellen Wesen her weit entfernt von einem klassischen Sulphur- oder Calcium-Kind sind.
Aber Gas-Arzneien bei Kindern?
Aus meiner Sicht sind homöopathische Arzneimittel aus Gasen durchaus ab und zu angezeigt. Dank der Empfindungsmethode können wir von unseren kleinen Patienten hilfreiche Informationen über das Erleben und ihrer Empfindungen ihres Alltages erfahren und so die Arzneimittelgruppe und das richtige Gas ermitteln.
Zur erfolgreichen Verschreibung gibt drei Eigenschaften von Gasen, die wir verstehen sollten:
  1. Gase sind leicht zu komprimieren. (Pat. fühlen sich unter Druck)
  2. Gase dehnen sich aus, um ihre Behälter vollständig auszufüllen. (Pat. reden über Expansion mit grossen Handgesten, ausgedehnt = entspannt)
  3. Da die Teilchen bei Gasen weniger geordnet sind als in Flüssigkeiten oder Festkörpern, nimmt die Gasform desselben Stoffes viel mehr Raum ein. (Pat. sprechen von sich ausbreiten, zerstreuen – schrumpfend sein)
Empfindungsworte können sein:
  • Blase, Dampf, Wolke, Coccon
  • Verlangen frei zu sein
  • Leicht und schwerelos
  • Nicht geerdet
  • Viele Gedanken
  • Kindlich, naiv, nachgiebig
  • Energiegeladen, lebhaft, ruhelos
  • Leicht beeinflusst von Veränderungen
Im Folgenden betrachten wir drei Beispiele von Gas-Arzneien und wie sie in Kinderfällen angezeigt sein könnten.
Oxygenium

Oxygenium ist im Periodensystem im Stadium 16 angeordnet und steht eine Reihe über Sulphur. Es wundert also nicht, dass es überlappende Symptome gibt. Oxygenium eignet sich für Kinder, die alles auf der Stelle haben möchten und nicht warten können. Sie leiden an wenig Selbstvertrauen und diversen Ängsten. Sie sind schnell beleidigt und sind gesamthaft unzufrieden.

Mögliche Indikationen:
  • Aphthen
  • Husten mit Erstickungsgefühl
  • Säuglinge die nach der Geburt unter Apnoe litten
«Oxygenium ist ein wirksames Mittel für Kinder, die in der frühen Lebensphase unter Sauerstoffmangel litten und den Anspruch haben, jeden Wunsch sofort erfüllt zu bekommen.»

Patricia Le Roux
Ozon

Ozon ist ein Mittel für aktive und lebhafte Kinder, die sehr viel Raum brauchen und die Natur lieben. Sie haben einen grossen Appetit. Der Appetit und das Aussehen können an Aethusa erinnern. Auch hier sind Aphthen und Fissuren ein Thema. Bei Jugendlichen kann es zum Gefühl kommen, nicht zur Gruppe zu gehören (Ozon = «ausgezonte» Teenager). Wo es bei Oxygenium zu Aggressionen kommen kann, ist Ozon viel sanfter.

Mögliche Indikationen:
  • Übermässiger Appetit
  • Aphten
  • Säuglingsakne
  • Sinusiden, Anginen
  • Müdigkeit
«Ozon passt für unruhige Kinder mit wenig Selbstvertrauen, Müdigkeit und Rechtschreibschwäche.»

Patricia Le Roux
Helium

Die Joshi’s beschreiben Helium folgendermassen: «Ich existiere (Reihe 1), aber als Teil des Ganzen und will ich mich nicht abtrennen (Reihe 2). Unfähigkeit, mit anderen in Kontakt zu treten, weil sie sich nicht als eigenständiges Individuum fühlen.»
Helium ist ein gutes Mittel für Kinder mit einem frühkindlichen Autismus und Problemen innerhalb der Mutter-Kind-Beziehung. Autistische Kinder die nur mit der Mutter kommunizieren. Es handelt sich um introvertierte Kinder.

Mögliche Indikationen:
  • Autismus
  • Bindungsstörungen
«Helium ist angezeigt bei Autismus und bei zu starker Bindung an die Mutter.»

Patricia Le Roux
Homöopathische Gas-Arzneimittel bei Kindern
© joakant
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<![CDATA[Carassius auratus – Der Goldfisch]]>Mon, 07 Jul 2025 06:00:00 GMThttp://www.homoeopathie-kilchberg.ch/blog/carassius-auratus-der-goldfisch
Das homöopahtische Arzneimittelbild des Goldfisches
© Hans
Die Fische sind eine eher neue, noch nicht so etablierte Arzneimittelgruppe in der Homöopathie.
Ich hatte schon einige Fälle, die ich erfolgreich mit Fisch-Arzneien behandelt habe. Es waren sehr spannende, aber auch herausfordernde Fallaufnahmen, denn es war etwas knifflig, die Fische von anderen Gruppen zu unterscheiden (z. B. Vögel, Gase oder Schmetterlinge).
Die Arzneimittelguppe der Fische

Wie gesagt, eine eher neue Gruppe, da schauen wir uns, bevor wir einen Blick auf das Arzneimittelbild des Goldfisches werfen, am besten die Themen der Fische an:
Fische stammen aus dem Tierreich, also zeigt sich im Patientenbild z. B. folgendes:
  • «Jemand tut mir etwas an.», Wettbewerb, Kampf
Spezifische Themen der Fisch-Gruppe:
  • Wasser: z. B. als Trauminhalt, Verlangen nach Wasser
  • Schwimmen: Beschreiben die körperlichen Empfindungen im Detail oder lieben es, sich vom Wasser getragen und gehalten zu fühlen
  • Positivität, Fröhlichkeit, aufgestellte Menschen
  • Verspielt, ihr Wesen kann eine kindliche Seite haben
  • Empfindung des Treibens und Fliegens bzw. Schwebens
  • Gefühl unter Drogen zu stehen, berauscht zu sein, bis hin zu Verwirrung zwischen Traum und Wirklichkeit
  • Gefühl verloren zu sein
  • Vergesslichkeit / Demenz / Brainfog (grosses Thema!)
  • Fehler bei Sprache, Schreiben, Grammatik
  • Verwirrung im Bezug auf Zeit, Zeit vergeht zu langsam
  • Leben in der Vergangenheit
  • Fischpatienten können bunte Kleidung lieben (kann ein Hinweis geben, welcher Fisch es ist)
  • Abneigung oder Verlangen Fisch zu essen
Bei der Differenzierung zu den Vögeln gilt besonders zu beachten, wie der Patient das Fliegen oder Schweben beschreibt. Patienten, die eine Vogelarznei benötigen, schildern sehr detailliert, wie sie fliegen, was sie sehen, die Höhe etc. Fisch-Patienten hingegen sprechen eher von schweben, treiben lassen.
Interessante Fakten zum Goldfisch

Der Goldfisch (Carassius auratus) ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae).
Er ist das älteste bekannte Haustier, welches ohne direkten wirtschaftlichen Nutzen als Haltungs- und Zuchtgrund gehalten wurde! 
Als Auftriebsorgan dient ihnen die zweikammerige Schwimmblase. Wie alle Karpfenfische haben Goldfische keinen Magen und sind zahnlos. Die Verdauung findet nur im Darm der Fische statt. Im Rachen sitzen jedoch kräftige Schlundzähne. Die mit dem weit vorstülpbaren Maul aufgenommene Nahrung wird zwischen diesen Schlundzähnen und einer ihnen gegenüber liegenden, sehr massiven knöchernen Kauplatte zerkleinert. 
Goldfische sind Generalisten, die sich in sämtliche Süsswasserbiotope ausserhalb der polaren Zonen einnischen können.
Aus den verschiedensten Gründen durch Menschen ausgesetzt, ist der Goldfisch darum ein weltweit verbreitetes Neozoon, das mit der ursprünglichen Fischfauna erfolgreich konkurriert. Goldfische leben mit Ausnahme der Antarktis auf allen Kontinenten.
Carassius auratus – Das Arzneimittelbild

Dilemma
Das Dilemma von Patienten, die die Arznei des Goldfisches benötigen, lässt sich in einem Satz so beschreiben:

Sie haben Beschwerden durch zu viel Verantwortung und gleichzeitig das grosse Verlangen viel Gutes zu tun.
Das homöopathische Arzneimittelbild des Goldfisches
© Hans
Dieses Verlangen Gutes zu tun, setzen sie mit einer inneren Bestimmtheit durch.
Es handelt sich um Menschen die Fröhlichkeit und Heiterkeit ausstrahlen. Optimismus ist ein weiteres wichtiges Stichwort.
Sie haben das Verlangen zu Tanzen, Singen, Spielen. Manchmal können sie fast kindlich erscheinen.
Auf der anderen Seite haben sie eine kämpferische Natur und können barsch und zornig werden – was irgendwie zu ihrem sonstigen Wesen nicht ganz zu passen scheint.
Häufig finden sich Themen rund um einen Autounfall im Gesamtbild des Patienten.
Ein weiteres Thema sind Verlustängste, oder die Angst, von der der Familie verlassen zu werden. Was sich in Äusserungen der Patienten, als auch in den Träumen zeigen kann (Träume – Trauminhalte; Verlassen, im Stich lassen, vom; Familie, von der / Träume – Trauminhalte; Suchen; Familie)
Erscheinung
Sie lieben bunte Kleidung, vor allem rot und orange, was nicht überrascht. Sie kleiden sich gerne in fliessende Stoffe.
Tropismus
Körperlich haben sie eine Affinität zum Bewegungsapparat, Kopf (Kopfschmerzen/Migräne), den Augen und Schlafprobleme.
 
Quelle: Vermeulen, Synoptische Referenz / Wikipedia
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